Wissenschaftliches Publikationssystem

Handlungsfeld
Das Wissenschaftliche Publikationssystem expandiert weiterhin quantitativ und ist geprägt von einer Vielzahl von (auch neuen) Akteuren mit unterschiedlichen Interessen. Das in diesem Bereich primär zu verfolgende Ziel ist die Ausschöpfung des Potentials digitalen Publizierens. Dies wird erreicht durch die offene Zugänglichkeit (Open Access) zu wissenschaftlichen Inhalten, die Erschließung des digital Möglichen sowie die nachhaltige Organisation des Publikationswesens als wissenschaftsfreundlicher Servicemarkt. Abgeleitete Ziele sind die Herstellung eines einfachen und umfassenden Zugangs zu wissenschaftlicher Information zur Unterstützung digitaler Lehre und Bildung, die Erhöhung der Sichtbarkeit der Wissenschaft aus Deutschland, z.B. durch Erreichung eines hohen Anteils Open Access und die Einflussnahme auf das internationale Publikationswesen durch nationale Beispiellösungen, z.B. durch nationale Rahmenverträge für Lizenzen, Services und Geschäftsprozesse.

Die Transformation des Publikationswesens vollzieht sich auf organisatorischer und auf öko­no­mischer ebenso wie auf technologischer Ebene. Der Begriff der Publikation umfasst daher auch neue Formate wie die nachnutzbare oder ausführbare Verbindung von Text, Code, Forschungsdaten und weiteren Medieninhalten (enhanced publications), Optimierungen auf bestimmte Inhaltstypen wie Daten, Videos oder Software (data journals, video publications, code repositories) oder aktualisierbare Publikationen (living publications). Die Publikation ist ein zentrales Element im Forschungszyklus, wobei das Publizieren rascher als zuvor und die Phasen der Qualitätssicherung und der Rezeption sowie Kommentierung zeitlich überlappend, transparent und offen erfolgen können.

Schwerpunkte 2018 bis 2022

Ein zentraler Aspekt für die zukünftige Arbeit in diesem Bereich ist die verstärkte Verbindung von Open Access und Lizenzierung. Dadurch soll eine Standardsetzung, vor allem im Rahmen von Open-Access-Transformationsverträgen und von Open-Access-Gold-Rahmenverträgen, erzielt werden. Neben der Transformation von Zeitschriften vornehmlich aus den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Medizin (STM), die im Rahmen des Allianz-Projektes zur deutschlandweiten Lizenzierung der Angebote großer Verlage (DEAL) und mit Unterstützung des Nationalen Open-Access-Kontaktpunktes (OA2020-DE) umgesetzt werden soll, spielt auch die Etablierung und Unterstützung neuartiger und für weitere Disziplinen relevanter Geschäftsmodelle und Transformationswege eine wichtige Rolle. Bereits existierende kooperative Finanzierungsansätze z.B. für Monographien können vermittelt und in Deutschland besser etabliert werden. Entscheidend für die gesamte Transformation in den Open Access sind Kostentransparenz und Nachhaltigkeit der Publikationsinfrastrukturen. Instrumente der Transformation sind auf operativer Ebene angesiedelt, es bedarf adäquater und effizienter Prozesse an Einrichtungen. Auch Modelle für das Eigenhosting von Inhalten sind Teil des Gesamtkonzeptes der Informationsversorgung. Ebenso sind Open-Access-Repositorien, ihre Beziehung zu institutionellen Forschungsinformationssystemen, ihr Potenzial für Open Science und alternative Versorgungswege eine Realität, die im Rahmen der zukünftigen konzeptionellen Arbeit in diesem Bereich nicht aus den Augen verloren werden darf. Ein kontinuierlicher Austausch auf Policy-Ebene, v.a. auch mit dem BMBF, während der Umsetzungsphase der Open-Access-Strategie soll das Handeln stützen.

Arbeitsgruppe

Kontakt:

  • Vorsitzende:
    stellvertretende Vorsitzende:
  • Kristine Hillenkötter
    Hildegard Schäffler

Name Benannt durch
Angela Holzer Deutsche Forschungsgemeinschaft
Sebastian Nordhoff Deutsche Forschungsgemeinschaft
Dirk Pieper Deutsche Forschungsgemeinschaft
Hildegard Schäffler Deutsche Forschungsgemeinschaft
Eric Retzlaff Fraunhofer-Gesellschaft
Stefanie Seeh Fraunhofer-Gesellschaft
Heinz Pampel Helmholtz-Gemeinschaft
Alexander Wagner Helmholtz-Gemeinschaft
Gernot Deinzer Hochschulrektorenkonferenz
Ulrich Herb Hochschulrektorenkonferenz
Kristine Hillenkötter Hochschulrektorenkonferenz
Olaf Siegert Leibniz-Gemeinschaft
Marco Tullney Leibniz-Gemeinschaft
Renko Geffarth Leopoldina
Michael Kaasch Leopoldina
Kai Karin Geschuhn Max-Planck-Gesellschaft
Julia Hillmann Wisschenschaftrat
Isabelle Tannous Bibliotheken der Ressortforschungseinrichtungen des Bundes (BRB) (Gast)